von Steuerberater Peter Diederich
Ich lese gerade einen Abschnitt aus der Geschichte Israels, den man nicht als glorreichen Abschnitt, aber durchaus als einen der heutigen Situation aktuellen Abschnitt betrachten könnte. Es ist der Bereich im zweiten Buch der Könige, ab etwa Kapitel 16 bis 18 und am Ende einer Zeit Israels liegt, als Israel noch im biblischen Kernland siedelte, aber bereits ein geteiltes Land mit zwei Königen gewesen ist.
Die Ursache der Teilung wiederum wird im ersten Buch der Könige beschrieben im Kapitel 11 und 12. Die Teilung fand statt, nachdem Salomo in seiner blühenden Zeit übermütig geworden war, mehr als 1000 Frauen bezirzte und seinen Sohn Rehabeam zum König machte. Der wiederum hatte den Übermut Salomons getoppt und das Volk, welches bereits jede Menge Steuer- und Abgabenlasten zu tragen hatte, nochmals durch weitere Abgaben belastet, siehe 1. Könige Kapitel 12, Verse 4 und 11.
Das hatte zur Konsequenz, dass das Volk rebellierte, eine Verschwörung machte und sich das Nordreich, also 12 Stämme Israels, die weitgehende Mehrheit Israels, vom Stamm Juda trennte. Im Vers 20 des zwölften Kapitels des ersten Königebuchs wird beschrieben, wie die Israeliten Jerobeam zum König machten, der sich bereits vorher, zu Zeiten Salomons, als weiser und tüchiger Minister bewiesen hatte, siehe Kapitel 11, Vers 28 im ersten Königebuch.
Das ganze war - wie man lesen kann - im Plan Gottes und angekündigt. Nun könnte man sich die Frage stellen, ist alles vorhersehbar, können wir überhaupt etwas ändern? Ja, das können wir, auch als gottgläubige.
Denn in der Referenzstelle, dem zweiten Buch Könige, Kapitel 17, Verse 35 bis 39, wird beschrieben, dass Gott der Herr zuverlässig ist und schützt, wenn man mit ihm lebt und ihm vertraut. Mit anderen Worten bekommt man immer wieder die Chance, sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen und zum richtigen Verhalten umzukehren. Immer. Und das wird belohnt, auch das findet sich an vielen Stellen wieder.
Hier wird Hiskia, ein sehr großer König, König über Jerusalem, also das kleine verbliebene Völkchen, das sich an der Revolution Jerobeams nicht beteiligt hatte, siehe ab Kapitel 18. Und Hiskia weiß, wie man es macht, Angesichts der mächtigen Bedrohung an seinen Grenzen. Das Volk Israel, der Nordstamm Samaria also, war längst von Feinden übernommen und weggeführt worden, 2. Könige 17, Vers 6.
Nun wird der Rest Israels, der Stamm Juda ebenso belagert und bedroht, durch Syrien und Persien, den heutigen Iran, also durchaus mit der heutigen Situation und Situationen in anderen Ländern vergleichbar. Aber Hiskia wählt anders: „auf den Herrn, unseren Gott vertrauen wir“, Kapitel 18, Vers 22. Dieses Vertrauen wird verspottet, verachtet und vom ganzen Volk und von den Feinden bis aufs letzte geprüft, aber es bewährt sich und ist eine Lehre, wie geistliche Kriegsführung, wie also gekämpft wird, wenn man dem biblischen Gott folgt.
„Du sollst nicht töten“, 2. Buch Mose, Kapitel 20 Vers 13, ist als uneingeschränktes und bedingungsloses Gebot gesetzt und wird durch die Lehren Jesu nicht widerrufen sondern ergänzt: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, em halte auch die andere hin;….“, Matthäus 5, Vers 38.
Das ist für den Humanismus unerträglich und unvorstellbar, aber es gibt Beispiele aus aktueller Zeit, die diesen Rat befolgt haben. Hiskia jedenfalls hat erlebt, wie Gott für ihn einen großen Sieg errungen hat, ohne dass Hiskia selber kämpfen musste, siehe 2. Könige 19, Vers 35.
Mohammed Karamchand Gandhi war jemand, der dieses Prinzip befolgt hatte und Indien, welches sich zum mittlerweile bevölkerungsreichsten Land der Welt entwickelt, in die Freiheit geführt hat und zwar gewaltlos.
Die Welt macht das krasse Gegenteil und ich will mir nicht ausmalen, wie ich unter Bedrohung von Gewalt selber reagieren würde. Ich hoffe richtig. Auch wenn ich intuitiv meistens anders reagiere.
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